Die meisten Bewohner Schneebergs waren Kleinbauern. Manche haben sich durch Nebenerwerb etwas dazu verdient. Einige gingen handwerklichen Tätigkeiten nach, wie Wagner, Schreiner, Schmied, Schuster, Schlosser, Küfer oder Seiler.
Gleichzeitig versuchten die Bauern mit handwerklichem Geschick möglichst viel selber zu machen. Mit einfachsten Materialien und Kreativität wurden Werkzeuge und Hilfsmittel erstellt und Gerätschaften repariert. So wurden in den Wintermonaten für den Eigengebrauch Reisigbesen gebunden, Holzrechenzinken geschnitzt, Körbe und Futtermannen aus Weiden geflochten, Seile aus Hanf geknüpft, Sensen gedengelt und nötige Reparaturarbeiten an den landwirtschaftlichen Geräten und Fuhrwerken durchgeführt.
Der Arbeitsraum war dabei oft die Küche. In den Wintermonaten war unter der Woche immer nur die Küche beheizt. Der Holzofen im Wohnzimmer wurde, wenn überhaupt, nur an Sonntagen angeschürt. Die wärmsten Orte im Haus waren also die Küche und der Viehstall.
In einem typischen Bauernhaus lagen der Stall und die Wohnräume unter einem Dach. Die Schlafräume möglichst über dem Stall, um die Wärme zu nutzen. In den kalten Wintermonaten spielte sich das Leben nach der Arbeit hauptsächlich in der Küche ab. Die Alten führten die Handwerksarbeiten aus und die Kinder lauschten dabei den Erzählungen. So wurde Geschichte weitergegeben.
Die alte Bauernhandwerkskunst und die Geschichten verschwinden zunehmend. Nur noch wenige beherrschen die alten bäuerlichen Handwerksfertigkeiten. Die Überlieferung dieses Wissens ist mit den wenigen Zeitzeugen sehr schwierig.
In Freilandmuseen, z.B. im Odenwälder Freilandmuseum Gottersdorf, werden an Handwerkertagen noch alte, bäuerliche Handwerkstechniken vorgeführt. Dann wird unsere ländliche Geschichte wieder lebendig.